Frauencafé – Ein Platz auch für ernste Themen

Das Frauencafé macht seinem Namen alle Ehre und wird sehr gerne angenommen von unseren neuen Mitbürgerinnen, aber auch von Nufringer Frauen, insbesondere (bisher) von Frauen, die aktiv sind im Netzwerk Asyl. Am 29. Januar trafen sich zum ersten Mal in diesem Jahr wieder Frauen jeden Alters und unterschiedlichster Kultur, um miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und in geschützter Atmosphäre ihre Deutschkenntnisse anzuwenden.

Das Frauencafé hat sich weiterentwickelt und ist zu einem Ort geworden, der den Frauen, die fern ihrer Heimat leben, auch die Möglichkeit bietet über ernste Themen und persönliche Probleme zu sprechen. So nahm das Thema „Abschiebung“, von dem die Familie einer neuen Mitbürgerin hautnah betroffen ist, einen großen Raum ein. Die Frau ist verzweifelt, denn sie kann die Gründe für die Abschiebung nicht verstehen. Sie weiß nicht, wann ihre Familie Deutschland verlassen muss. Eins jedoch weiß sie ganz genau: Die Polizei wird sie und ihre 3 Kinder, die mittlerweile akzentfrei Deutsch sprechen, integriert sind in das Gemeindeleben und Freundschaften geknüpft haben – irgendwann nachts abholen, mitten im Schlaf, ohne Vorankündigung und ohne Gelegenheit sich zu verabschieden. Warum es nachts sein muss, weiß sie nicht. Aber das ist wohl immer so –auch das Netzwerk hat leider dafür weder eine Begründung parat noch die Möglichkeit etwas zum Besseren zu verändern.

Natürlich kann und soll nicht jeder in Deutschland bleiben. Ein transparentes Procedere, nachvollziehbare und verständliche Kriterien und ein humaner Umgang mit den Betroffenen sollten als Akt der Menschlichkeit jedoch selbstverständlich sein.

Das nächste Frauencafé findet voraussichtlich statt am 26. Februar von 15-17 Uhr im Samariterstift Nufringen. Wenn Sie Interesse haben, dann kommen Sie doch einfach vorbei.